Und dann kam Lily

Erstmal war es nur ein Link, den ich Martin geschickt hatte, um ihn auf gute Lösungen für die Innenreinrichtung eines Kajütbootes aufmerksam zu machen. Da bei der Online-Anzeige auch wirklich schlimme Bilder dabei waren, erstaunte es mich total, dass er sofort und dringend einen Besichtigungstermin wollte. "Doch nicht dein Ernst - oder?....." Hier ging es nicht nur um die Frage, ob das Boot irgendwo ein bisschen undicht ist und es reinregnen könnte, sondern ob der Kahn nicht beim nächsten Unwetter einfach weggeschwemmt wird oder sich einfach auf dem Trailer in einzelne marode Holzteile auflöst. Damit wir aber nicht bis in alle Ewigkeit über die Schicksalsfrage "Warum haben wir nicht....." diskutieren müssen, machten wir uns auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen. Und die Bilder waren wirklich  nicht geschönt! Das Boot sah tatsächlich so übel aus. Zumindest außen. Nach Angaben des Verkäufers seit ca. zwei Jahren nicht mehr im Wasser gewesen und dann ohne Schutz und Plane einfach so im Freien gestanden. Er hatte kurz vorher in einer Hau-Ruck-Aktion das Boot mit einem Dampfstrahler (uuuaaahhhhh) von Kompost befreit. Dabei flog der erste Lack auch gleich mit weg. Naja, daran wäre eh nichts mehr zu retten gewesen. TRÄUMER steht drauf. Und ich dachte auch, ich wäre in einem (schlechten) Traum.... ;-)

Bei der Besichtigung zeigte sich an einer Stelle, dass das Sperrholz gerissen ist, ziemlich viel verwittertes Holz, dass längstens den letzten Lack eingebüßt hatte und ganz schlimm, die aufgeklebten Anti-Rutsch-Matten, die mehr ab als dran sind. Die zu entfernen wird bestimmt nicht ohne Beschädigung des Holzes vonstatten gehen. Innen allerdings recht gepflegt, ohne die erwarteten Heimhandwerker-typischen Verschönerungsleisten und wirklich in vielen Bereichen sehr gut durchdacht. Viel Stauraum, dass man auch mal für ein Wochenende packen kann.


Und dann kam Lily....

Wir hatten uns ziemlich schnell entschieden. Irgendwie war uns auf der Rückfahrt schon klar, dass dieses Boot unser Erstes sein soll. Und wird als "Lily" den "Träumer" ablösen. Soll der sich mal zur Ruhe begeben und das Mädchen machen lassen.

Ob wir die Restauration je zu Ende bringen werden? Keine Ahnung. Noch ist nicht bis ins Detail klar, wo die Haken und Ösen sind und wie schwerwiegend diese sein können. Zumindest können wir aufgrund der Tatsache, dass wir es ohne Motor gekauft haben das Lehrgeld gering halten. Allerdings sind wir mehr als zuversichtlich, dass wir das Boot mit Geduld und Fleiß restaurieren und aufhübschen können und freuen uns auf viele schöne Jahre auf deutschen Flüssen und Seen - mit Lily!

Petra






This entry was posted on Freitag, 3. August 2012 and is filed under . You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0. You can leave a response.

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